Pressemitteilung
Medizinische Flüchtlingshilfe Bochum e.V.
Bochum, den 29. Mai 2006
Veranstaltungshinweis:
Die endlose Flucht
Vortrag von Boris Kanzleiter und Iris Biesewinkel zur Situation der Romaflüchtlinge im Kosovo und der Bundesrepublik Deutschland
Für Mittwoch, den 31. Mai, lädt die Medizinische Flüchtlingshilfe Bochum
um 19:30 Uhr im Bahnhof Langendreer zu einer Vortragsveranstaltung mit
dem Jounalisten Boris Kanzleiter und Iris Biesewinkel von Rom e.V. ein.
Sie werden über die Situation der Roma im Kosovo berichten und auch die
Situation von aus Deutschland Abgeschobenen beleuchten.
Als im Juni 1999 der Kosovo-Krieg offiziell beendet wird, steht den Roma
die eigentliche Tragödie erst noch bevor. Systematisch werden ihre Häusern
zerstört; Straßenzüge, ja ganze Stadteile werden geplündert und niedergerissen.
Die „größte Katastrophe“ für Roma nach dem II. Weltkrieg (so das European
Roma Rights Center) wurde allerdings von der internationalen Öffentlichkeit
weitgehend ignoriert.
Bis heute gibt es keine Statistik, die Auskunft über die Zahl der Vertriebenen
geben könnte.
Auch sechs Jahre nach der Einrichtung eines UN-Protektorats leben die
meisten verbliebenen Roma im Kosovo weiter unter notdürftigsten Bedingungen,
ohne Perspektiven und unter Drohung weiterer gewalttätiger Übergriffe.
Gleichzeitig wurde die Abschiebung Tausender Kosovo-Roma, die in der EU
vor allem in Deutschland Zuflucht gefunden haben, eingeleitet. In
Pristina landen mittellose Familien, für die die UN-Verwaltung keinerlei
Hilfe und keine Unterkünfte bereitstellt.
Der Journalist Boris Kanzleiter wird über die Situation der Roma und die
politischen Entwicklungen in Kosovo berichten. Er hat die Entwicklung
der Situation seit 1999 in zahlreichen Aufenthalten vor Ort recherchiert.
Iris Biesewinkel von der Organisation Rom e.V. wird über die psychosoziale
Situation von Roma hier in Deutschland berichten, die von der deutschen
Abschiebepolitik bedroht sind.
Für weitere Informationen steht Ihnen Bianca Schmolze unter o.g. Telefonnummer
zur Verfügung.