Lesung von Esther Mujawayo – Überlebende des Genozids in Ruanda

 Überlebende des Genozids in Ruanda

Presseerklärung der
Kampagne „Gerechtigkeit heilt – Der internationale
Kampf gegen Straflosigkeit“, Medizinische Flüchtlingshilfe Bochum
e.V.

24. Januar 2008

Medizinische Flüchtlingshilfe präsentiert
Lesung mit Esther Mujawayo,
Überlebende des Genozids in Ruanda

Am kommenden Sonntag, dem 27.1., findet im Bahnhof Langendreer auf Einladung
der
Medizinischen Flüchtlingshilfe sowie der Bochumer Initiative Südliches
Afrika (BISA) eine Matinee mit Esther Mujawayo statt. Sie wird aus ihrem
aktuellen Buch „Auf der Suche nach Stéphanie“ lesen,
welches die Geschichte ihrer Suche nach den sterblichen Überresten
ihrer Schwester, zwölf Jahre nach dem Völkermord in Ruanda von
1994, beschreibt.

Esther Mujawayo hat durch den Genozid in Ruanda unzählige Familienangehörige
verloren, darunter ihren Ehemann und ihre geliebte Schwester. Als Soziologin
arbeitete sie in Ruanda bei der Organisation Oxfam. Nach dem Völkermord
tat sie sich allerdings mit weiteren überlebenden Frauen zusammen,
um die Organisation AVEGA zu gründen, für die Esther nicht nur
als Vorsitzende fungierte, sondern auch hauptamtlich als Traumatherapeutin
arbeitete. Seit 1999 lebt Esther mit ihren Kindern in Deutschland, und
seit 2001 arbeitet sie ebenfalls als Traumatherapeutin für das Psychosoziale
Zentrum für Flüchtlinge in Düsseldorf.

Die Medizinische Flüchtlingshilfe Bochum (MFH) bietet ebenfalls
psychosoziale Betreuung für Personen an, die durch Folter oder andere
schwere Menschenrechtsverletzungen traumatisiert wurden. Zudem
initiierte die MFH im letzten Jahr im Rahmen ihrer internationalen Kampagne
„Gerechtigkeit heilt“ ein weltweites Netzwerk von Menschenrechtsorganisationen,
um den Kampf gegen die Straflosigkeit
von schweren Menschenrechtsverletzungen zu fördern.
In den vergangenen Jahren recherchierte die Kampagne u.a. auch viel zu
den Erfahrungen des Umgangs mit dem Völkermord in Ruanda und den
unterschiedlichen Aufarbeitungsmodellen, die angewandt wurden: UN Tribunal,
Gacaca-Gerichtshöfe sowie die Gründung von Überlebendenorganisationen
wie AVEGA, die für Anerkennung des erlittenen Unrechts, Wahrheit,

Gerechtigkeit und Entschädigungen kämpfen.

Am Sonntag ab 11 Uhr wird es die Möglichkeit geben, mit Esther Mujawayo
über diese Themenkomplexe zu diskutieren.

Für weitere Informationen steht Ihnen Bianca Schmolze, Koordinatorin
der Kampagne „Gerechtigkeit heilt“, zur Verfügung. Tel.:
+49 234 904 13 80
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