Seit nunmehr 2 Monaten ist im Iran eine Revolution im Gange gegen das herrschende Mullah-Regime. Auslöser der Massenproteste, die im ganzen Land stattfinden, war der Tod einer jungen Frau: Jina Mahsa Amini, ermordet von den Sicherheitskräften des Regimes, welche für ihre Brutalität und Grausamkeit berüchtigt sind. Die Sittenpolizei hatte die junge Frau auf der Straße verhaftet, da sie nach den Gesetzen der Mullahs nicht korrekt gekleidet war. Am nächsten Tag war Jina Mahsa Amini tot. Jina Mahsa Amini war eine von unzähligen Menschen, die das Regime willkürlich verhaftet, gefoltert und getötet hat. Diese Wut gegen das systematische Unrecht treibt Iraner*innen seit diesem Vorfall täglich auf die Straßen. Lautstark zeigen sie ihre Wut, Frauen reißen sich den Hijab vom Kopf und verbrennen ihn, sie schneiden sich in der Öffentlichkeit die Haare ab, tanzen, singen und kämpfen gegen ein Regime, das ihnen sämtliche Rechte entzogen hat. Schon nach kurzer Zeit schlossen sich landesweit Menschen aller Geschlechter, sozialer Schichten, Generationen und ethnischer Minderheiten den Protesten an und riskieren seitdem täglich ihr Leben. Mittlerweile gibt es bereits mehr als 400 getötete Demonstrierende, darunter mehr als 50 getötete Minderjährige. Mehr als 16.000 Menschen wurden verhaftet, gefoltert und müssen nun fürchten, vom Regime hingerichtet zu werden.
Den wohl wichtigsten Impuls für die Massenproteste lieferten die iranischen Kurd*innen, denn von den kurdischen Gebieten, in denen Proteste gegen das Regime seit Jahrzehnten stattfanden, weiteten sich die Proteste seit Ende September unter dem Motto Jin Jiyan Azadî – Frauen Leben Freiheit – auf das ganze Land aus. Derzeit stehen die kurdischen Gebiete rund um die historisch wichtige Stadt Mahabad, in der 1947 die Republik Kurdistan ausgerufen wurde, unter Beschuss. Und die Angriffe gegen Kurd*innen haben sich auf die gesamte kurdische Region in der Türkei, im Irak und Nordsyrien ausgeweitet. Angesichts dieser gefährlichen Situation werden wir auch über die regionalen Entwicklungen diskutieren.
Die Politikwissenschaftler*innen Dastan Jasim und Dr. Ali Fathollah-Nejad werden die Kämpfe im Iran erklären und wir werden darüber diskutieren wie wir internationale Solidarität organisieren können, damit die Menschen im Iran unterstützt werden können in ihrem Kampf gegen das iranische Regime, das die Bevölkerung 43 Jahre lang terrorisiert hat.