MFH unterstützt Protestmarsch von Flüchtlingen

 19-09-2012

MFH unterstützt Protestmarsch von Flüchtlingen

Am 08. September ist ein Protestmarsch von Flüchtlingen von Würzburg nach Berlin gestartet. Sie werden auf dieser ca. 600 Kilometer langen Strecke von einigen Flüchtlingsorganisationen und engagierten Menschen unterstützt.

Am Dienstag, dem 18.09.2012 wurde eine friedliche, genehmigte Kundgebung von ca. 20 Flüchtlingen vor dem Thüringer Landtag in Erfurt von Neonazis angegriffen. „Neun Sympathisanten des rechten Spektrums störten am Dienstag mit Flugblättern und Transparenten, deren Inhalte Bezug zur NPD hatten, die Demonstration von mehr als 50 Teilnehmern. Bei der Aktion kam es zu Handgreiflichkeiten. Verletzt wurde nach ersten Erkenntnissen niemand. […] Die Sprecherin der Grünen-Fraktion in Thüringer Landtag zeigte sich schockiert über den Vorfall. Für das Verhalten der Polizei habe sie keinerlei Verständnis und forderte Aufklärung. […] Für Donnerstag den 20. September haben Gewerkschaften, Initiativen und Parteien zu Protesten gegen eine NPD-Veranstaltung im Umfeld des Landtages aufgerufen“ so die Thüringer Allgemeine online.

Die MFH fordert die Bundespolizei und die zuständige Landpolizei auf, den Protestmarsch der Flüchtlinge, sowohl unterwegs als auch bei ihren angekündigten Kundgebungen in Zwischenstädten bis zu ihrem Ziel zu gewährleisten.

Wenn Anfang/ Mitte Oktober die marschierenden Flüchtlinge in Berlin ankommen, werden sie auch dort weiterhin den Protest fortsetzen. Einige andere Flüchtlinge haben vor, sich unterwegs oder in Berlin diesem Protest anzuschließen.

Seitdem sich ein 29-jähriger iranischer Asylbewerber am 29.01.2012 in seinem Zimmer in einer Flüchtlingsunterkunft in Würzburg erhängte, protestieren Hunderte von Flüchtlingen bundesweit gegen die unmenschlichen Lebensbedingungen in Flüchtlingsunterkünften und ihre Lebenssituation.

Die Flüchtlinge fordern unter anderem faire und schnellere Verhandlungen der Asylverfahren, die Abschaffung des Asylbewerberleistungsgesetzes, die Aufhebung der sogenannten Residenzpflicht, das Ende des Gutscheinsystems, eine Arbeitserlaubnis, Schließung von Asylbewerberheimen und Zugang zu Integrationskursen.

Nähere Informationen dazu finden Sie im Internet unter:

https://mfh-bochum.de/index.php/nachrichten-reader/items/der-protest-der-fluechtlinge-gegen-ihre-schlechte-lebenssituation-baut-sich-bundesweit-aus.html

Für weitere Informationen wenden Sie sich bitte an den Flüchtlingssozialarbeiter der Medizinischen Flüchtlingshilfe Bochum e.V., Herrn Hanif Hidarnejad: 0234-3259272; sozialdienst@mfh-bochum.de