Presseerklärung der Medizinischen Flüchtlingshilfe Bochum e.V.
Medizinische Flüchtlingshilfe Bochum erhält Unterstützung
von neun TrägerInnen des Alternativen Nobelpreises
„Weltkoalition gegen Folterer“ kooperiert mit „Gerechtigkeit heilt“
Am 14. September
2006 erklärte die „World Coalition Against Torturers“ (WCAT)
ihre Kooperation mit der Kampagne „Gerechtigkeit heilt“, mit
der die Medizinische Flüchtlingshilfe Bochum seit fünf Jahren
auf die Bedeutung des Kampfes gegen die Straflosigkeit von Menschenrechtsverletzungen
aufmerksam macht.
Erst im vergangenen Jahr hatte die Medizinische Flüchtlingshilfe
Bochum einen internationalen Kongress gegen Straflosigkeit mit MenschenrechtsaktivistInnen
aus 17 Ländern in Bochum veranstaltet.
Nach dem Besuch einer Delegation der Medizinischen Flüchtlingshilfe
in Kopenhagen in der vergangenen Woche konnte nun die offizielle Kooperation
zwischen der Kampagne „Gerechtigkeit heilt“ und WCAT vereinbart
werden.
WCAT ist eine Aktionsgruppe,
die in enger Verbindung zum „International Rehabilitation Council
for Torture Victims“ (IRCT), dem internationalen Verband der Therapiezentren
für Folteropfer, steht. Die Aktionsgruppe wurde vor einem Jahr von
neun TrägerInnen des „Right Livelihood Award“, des so genannten
Alternativen Nobelpreises, gegründet.
Unter den Gründungsmitgliedern befinden sich namhafte MenschenrechtsawältInnen,
wie der ehemalige persönliche Berater des chilenischen Präsidenten
Salvador Allende, Juan Garces, der 1998 als Anwalt in Spanien maßgeblich
die Klage gegen Pinochet vorbereitet und eingebracht hat, Dr. Martin Almada,
dem in Paraguay die Sicherstellung der geheimen Polizeiarchive der Stroessner-Diktatur
gelang, und die israelische Anwältin Felicia Langer, deren Leben
als Verteidigerin der Menschenrechte von PalästinenserInnen von Costa
Gavras in seinem Film Hanna K. verfilmt wurde. Außerdem gehören
die FriedensaktivistInnen Guillaume Harushimana aus Burundi sowie Rachel
und Uri Avnery aus Israel zu WCAT.
Ins Leben gerufen wurde die Gruppe, die sich zum Ziel gesetzt hat, weltweit
Folterer auf die Anklagebank zu bringen, von Inge Genefke, jener dänischen
Ärztin, die 1982 in Kopenhagen das weltweit erste Therapiezentrum
für Folteropfer gründete.
In ihrer Erklärung
zur Zusammenarbeit mit der Medizinischen Flüchtlingshilfe schreibt
Inge Genefke: „Unser Expertenwissen zeigt uns, wie wichtig es sein
kann, die Verantwortlichen für Menschenrechtsverletzungen vor Gericht
zu bringen. Seit mehr als 25 Jahren arbeiten unsere Mitgliedsorganisationen
mit Überlebenden von Folter, und jede von ihnen bestätigt den
zerstörenden Einfluss, den die Straflosigkeit auf die seelische Gesundheit
der Überlebenden hat.“
Für Rückfragen steht Ihnen Bianca Schmolze unter der Rufnummer
(0234) 912 88 46 zur
Verfügung.