DIE GERICHTSVERWERTBARE DOKUMENTATION VON FOLTERFOLGEN

 

Die Medizinische Flüchtlingshilfe Bochum bietet Sensibilisierungsworkshops, Schulungsveranstaltungen und Fachseminare zum Istanbul-Protokoll an, jenem von der UN anerkannten Manual zur gerichtsverwertbaren Dokumentation von Folter und Misshandlung.

Diese anerkannten Standards zur interdisziplinären Begutachtung von Folterfolgen sollen vermehrt in Deutschland bekannt gemacht und umgesetzt werden. Des Weiteren soll das Verständnis für die Situation von Folterüberlebenden erhöht werden. Mithilfe des Istanbul-Protokolls erhalten sie eine umfassende Dokumentation ihrer Folterspuren, mit der sie einerseits im Asylverfahren beweisen können, dass sie gefoltert wurden und damit als besonders schutzbedürftig einzustufen sind. Andererseits halten sie mit der gerichtsverwertbaren Dokumentation des an ihnen begangenen Verbrechens einen gewichtigen Beweis in Händen, um später die Täter vor Gericht bringen zu können.

Sensibilisierungsworkshops und Grundlagenschulungen zum Istanbul Protokoll

Referentin:

Bianca Schmolze, Jg. 1978, seit 2004 Menschenrechtsexpertin der MFH,
Publizistin und Council-Mitglied des International Rehabilitation Council for Torture Victims IRCT.

Informationen:

Dauer: 2 bis 4 Stunden (nach Absprache)
Kosten: 300 Euro pro Veranstaltung (zzgl. Fahrtkosten und ggfs. Unterkunft für die Referentin)
Kontakt und Buchung: b.schmolze@gerechtigkeit-heilt.de

Im Rahmen eines zwei- bis vierstündigen Seminars werden den Teilnehmer*innen die Grundlagen des Istanbul-Protokolls vorgestellt. Ziel ist es, für eine gerichtsverwertbare Dokumentation von Folterfolgen auf der Basis des UN-Manuals zu sensibilisieren und die interdisziplinäre Zusammenarbeit von Psycholog*innen, Mediziner*innen und Jurist*innen zu fördern. Den Teilnehmer*innen wird vermittelt, welche psychologischen und medizinischen Folterfolgen untersucht, erkannt, behandelt und belegt werden können und welche rechtlichen Schritte zum Schutz der Folterüberlebenden und zur Verfolgung der Verbrechen erforderlich sind.

Zielgruppen der Workshops:

Das Angebot richtet sich an Mediziner*innen, Psycholog*innen, Jurist*innen, Sozialarbeiter*innen, MitarbeiterInnen von NGOs in der Flüchtlingsarbeit bzw. in der Arbeit mit Folterüberlebenden und an Studierende der verschiedenen Fachrichtungen.