Solidaritätskundgebung am kommenden Samstag in Bochum
Seit dem 15. November 2019 gibt es in zahlreichen Städten im Iran wieder Massenproteste gegen das islamistische Regime. Anlass war eine drastische Erhöhung der Benzinpreise vor dem Hintergrund bereits existierender sozialer Ungerechtigkeit und weit verbreiteter Armut.
Den Menschen im Iran reicht es – sie lehnen nicht nur die Innen- und Außenpolitik des Regimes ab, sie verlangen nunmehr ultimativ ein Ende der Diktatur. Seit Jahren tritt die klerikale Diktatur die Menschenrechte systematisch mit Füßen. Dies zeigt sich im Angesicht der Proteste nun erneut mit brutaler Deutlichkeit. Nach nur vier Tagen landesweiter Proteste wurden nach Angaben von amnesty international mind. 106 Demonstrant*innen getötet, denn die Sicherheitskräfte setzen scharfe Munition ein um die Proteste zu zerschlagen. Viele weitere wurden inhaftiert, gefoltert und (schwer) verletzt.
Ob die Repression die Demonstrant*innen derzeit einzuschüchtern vermag, wissen wir nicht. Seit der flächendeckenden Abschaltung des Internets gelangen nur noch vereinzelt Filmdokumente an die Öffentlichkeit. Doch die spärlichen Bild- und Filmdokumente decken sich derzeit mit Informationen, die teilweise über Telefon eingeholt werden konnten: Im Iran findet scheinbar derzeit der größte Aufstand seit der Revolution vor 40 Jahren statt. Und das Regime antwortet darauf mit voller Härte.
“Es wird ihnen aber nicht gelingen, die Massaker, die Verhaftungen und die Folter geheimzuhalten, mit der sie derzeit falsche Geständnisse über angeblich aus dem Ausland ferngesteuerte Proteste erpressen”, erläutert Knut Rauchfuss, Vorstandsmitglied der MFH. “Wenn sie versuchen, die Menschen zum Schweigen zu bringen, werden wir für sie sprechen. Diese Revolte verdient unser aller Solidarität”.
Die MFH Bochum hat stets Gegner*innen des islamistischen Regimes unterstützt. Erst im September 2019 hat die MFH eine internationale Konferenz zur Situation im Iran ausgerichtet unter dem Titel „40 Jahre Revolution, 40 Jahre islamistische Diktatur, 40 Jahre Widerstand“.
Auch sind viele Klient*innen der MFH Flüchtlinge aus dem Iran, die sich nun Sorgen um ihre Angehörigen machen, die der Willkür des Regimes ausgesetzt sind.
Am Samstag, den 23. November 2019 findet in Bochum eine Solidaritätskundgebung statt bei der es auch einen Redebeitrag von Knut Rauchfuss, Vorstands- und Gründungsmitglied der MFH Bochum, geben wird. Die Kundgebung findet zwischen 13 und 15 Uhr vor dem Bochumer Rathaus statt.