Pressemitteilung der Medizinischen
Flüchtlingshilfe Bochum e.V.
Das neoliberale
Chile und die Menschenrechte
Politische, ökonomische und soziale Rechte zwanzig Jahre nach dem
formellen
Ende der chilenischen Militärdiktatur
Informationsveranstaltung der MFH mit Iván Saldías, Ethische
Kommission gegen
Folter, am 25. September 2009, 19.00 Uhr, Medizinische Flüchtlingshilfe
Bochum, Dr.-Ruer-Platz 2, Bochum
1989 fanden in Chile zum ersten Mal seit dem Militärputsch von 1973
und nach
unzähligen schweren Menschenrechtsverletzungen wieder freie Wahlen
statt. Zwanzig
Jahre später ist das Erbe der Diktatur jedoch noch immer nicht überwunden.
Das
neoliberale System, das nach 1973 mit brutaler Gewalt in Chile eingesetzt
wurde, treibt
bis heute die soziale Spaltung der Gesellschaft voran.
Während Menschenrechtsorganisationen noch immer versuchen, die Täter
der
Diktaturverbrechen vor Gericht zu bringen, werden auch heute noch schwere
Menschenrechtsverletzungen begangen, die in den letzten zwei Jahren wieder
zugenommen haben. In ihren Jahresberichten legt die Ethische Kommission
gegen
Folter, ein Zusammenschluss der chilenischen Menschenrechtsorganisationen,
heute
wieder erschreckende Bilanzen vor: DemonstrantInnen, die auf offener Straße
erschossen werden, Verhaftungen von AktivistInnen der Protestbewegungen
und auch
Folter auf den Polizeiwachen der chilenischen Carabineros.
Iván Saldías, der lange in Bochum im Exil gelebt hat, ist
Mitglied der Ethischen
Kommission gegen Folter in Chile, einer Partnerorganisation der Medizinischen
Flüchtlingshilfe Bochum. Auf einer gemeinsamen Veranstaltung berichtet
er über die
aktuelle Menschenrechtssituation in Chile und die Kämpfe der sozialen
Bewegungen.