Für eine gewaltfreie und gerechte Lösung des Konflikts um die Unterbringung der Geflüchteten in Bochum

 02.06.2016

Für eine gewaltfreie und gerechte Lösung des Konflikts um die Unterbringung der Geflüchteten in Bochum

Die Ereignisse um die Turnhalle der Hans-Böckler-Schule, in der bisher etwa 200 Geflüchtete untergebracht waren, haben sich rasch zugespitzt. Die Stadt Bochum ist bemüht, Turnhallen wieder für den regulären Betrieb freizumachen und versucht deswegen die Geflüchteten in andere Massenunterkünfte unterzubringen. Die Geflüchteten ihrerseits sind dadurch, dass sie schon lange in solchen Unterkünften ausharren mussten, skeptisch gegenüber einem weiteren Aufenthalt in einer Massenunterkunft. Menschliche und soziale Grundbedürfnisse können in solchen Unterkünften kaum gewährleistet werden.

Durch die bisherigen Erlebnisse herrscht unter den Geflüchteten in der Turnhalle der Hans-Böckler-Schule eine starke Skepsis gegenüber der Aussage der Stadt, dass die Zeltunterkunft an der Kollegstraße lediglich von kurzer Dauer sei und sie anschließend besser untergebracht würden.

Die Entscheidung der Stadt Bochum auf eine gewaltsame Räumung der Turnhalle zu verzichten begrüßen wir ausdrücklich und appellieren daran, weiter im Gespräch zu bleiben, um eine Lösung zu finden, die für beide Seiten akzeptabel und gerecht ist. Wir haben Verständnis für das Anliegen der Stadt Bochum, die Turnhallen den regulären Betrieb zurückzuführen. Aber eskalierende Schritte wie etwa Räumungsdrohungen und Kürzungen von Essensgeld sind kontraproduktiv und sollten unterlassen werden. Wir unterstützen die Forderung der Geflüchteten nach menschenwürdiger Unterbringung.